19.07.2023

Saisonrückblick Para Leichtathletik

Auch in dieser Saison konnten die Kaderathlet*innen des BSN wieder mit ihren Leistungen überzeugen. Es purzelte eine „Personal Best“ nach der anderen. Zudem hat der Deutsche Behindertensportverband (DBS) in Hannover ein Paralympisches Trainingszentrum in der Para Leichtathletik anerkannt.

Im schweizerischen Arbon bei der „Weltklasse am See 2023“, einer Veranstaltung nur für Rennrollstuhlfahrer*innen, katapultierten Jannes Günther (FfR Frielingen/Team BEB) und Florian Wehmeier (FfR Frielingen) ihre Leistungen nach oben. Sie fuhren in ihren schnellen Gefährten in allen Disziplinen (100, 200, 400, 800 und 1500 Meter) persönliche Bestleistungen, die sie eine Woche später beim Grand Prix in Nottwil (Schweiz) allesamt bestätigen konnten. Eine weitere Woche später fuhr Jannes im sachsen-anhaltinischen Blankenburg wieder persönliche Bestleistung und erfüllte damit die NK 1-Norm über 100 Meter mit 15,73 sec. Bei den Deutschen Meisterschaften in Singen steigerte er sich über die 200 Meter und verbesserte seine persönliche Bestleistung auf 28,95 Sekunden.

Paul Raub (Rukeli Trollmann) verpasste seine Bestleistung über 100 Meter mit 13,39 Sekunden in Singen mit 8 Hundertsteln nur knapp, konnte dafür aber über die 200 Meter mit 26,90 Sekunden punkten. Im 400-Meter-Lauf bestätigte er seine gute Form vom letzten Jahr.

Genauso beeindruckend waren die Leistungen von Laura Burbulla (VfL Wolfsburg/Team BEB). Startete sie noch zu Beginn der Saison im Weitsprung mit 3,65 Meter, so verbesserte sie kontinuierlich ihre Leistung, knackte endlich die 4,00-Meter-Marke und endete pünktlich zu den Deutschen Meisterschaften in Singen mit sensationellen 4,16 m, was sie in der Weltrangliste auf Rang sieben schob. Mit 15,02 Sekunden über 100 Meter und 32,00 Sekunden über 200 Meter konnte Laura die 15- bzw. 32-Sekunden-Marke denkbar knapp nicht knacken, lieferte aber in beiden Disziplinen eine persönliche Bestleistung ab. Über 200 Meter verbesserte sie sich im Vergleich zum Vorjahr um eine halbe Sekunde.

Auch Lukas Schwechheimer (VfL Wolfsburg) überzeugte nach gesundheitlichen Problemen im letzten Wettkampf der Saison in Singen mit saisonalen Bestleistungen. Er steigerte sich im 100-Meter-Lauf gleich um drei Zentel.

Mitja Völkening (TSV Burgdorf), mit 12 Jahren der Jüngste im Bunde, überzeugte im Weitsprung mit 4,00 Metern und warf den Schlagball auf 33,85 Meter. Seine ersten 100 Meter feierte er bei der Landesmeisterschaft in Braunschweig mit schnellen 13,55 Sekunden in der Altersklasse U14.

Juliane Mogge (TK Hannover), die erstmalig in dieser Saison für Niedersachsen startete, testete ihre Form bei Wettkämpfen in Freital und Minden und verbesserte ihre Leistungen im Kugelstoß (sitzend) mit über 30 cm auf 6,92 m.

Mit Spannung verfolgten die BSN-Nachwuchsathlet*innen Annalena Jung und Levin Krämer (beide TuS Bothfeld) die Wettkämpfe in Nottwil, Braunschweig oder Singen per Livestream und fiebern schon ihrem ersten Wettkampf in der nächsten Saison entgegen.

Neben den vielen sportlichen Leistungen ist zu erwähnen, dass der Deutsche Behindertensportverband (DBS) seit dem 1. April 2023 in Hannover ein Paralympisches Trainingszentrum (PTZ) in der Para Leichtathletik anerkannt hat. Paralympische Trainingszentren sind vom DBS anerkannte Standorte in paralympischen Sportarten, an denen Entwicklungspotential zur Anerkennung eines Bundesstützpunkts Para Sport besteht, gute infrastrukturelle Bedingungen vorherrschen oder Nationalmannschaften regelmäßig ihre zentralen Maßnahmen durchführen.

„Der Standort Hannover verfügt mit den Sportstätten, dem Internat, dem OSP und der Eliteschule des Sports über hervorragende Infrastruktur für die Para Leichtathletik. Der DBS unterstützt die Strukturentwicklung und erkennt den Standort als Paralympisches Trainingszentrum an.“, begründet der DBS seine Entscheidung.

Die Anerkennung des PTZ ist bis zum 31.12.2024 befristet. Über eine anschließende Anerkennung wird auf Grundlage einer Evaluation – u.a. der Kaderentwicklung am Standort Hannover – beraten.