Marcel Glindemann

Regelfest, motiviert und mit vollem Einsatz

Man könnte es einen Senkrechtstart nennen, den Marcel Glindemann vollbracht hat. Seit knapp zwei Jahren spielt der 24-Jährige von der Lebenshilfe Braunschweig/vom USC Braunschweig Beachvolleyball. Weil Marcel immer vollen Einsatz zeigt und einen enormen Siegeswillen hat, hat er es schnell zu nationalen und internationalem Erfolgen gebracht. Bei den Special Olympics World Games 2023 in Berlin gewann er mit seinem Team überraschend die Bronzemedaille. Das motiviert ihn so sehr, dass der junge Mann, der mit einer geistigen Behinderung zur Welt kam und kleinwüchsig ist, schon jetzt an die Weltspiele denkt, die 2027 in Australien stattfinden werden.

Ein Blick in die noch junge Vergangenheit des gutgelaunten Beachvolleyballspielers verrät, dass er wichtige sportliche Voraussetzungen erfüllt, um innerhalb so kurzer Zeit schon solche Erfolge zu haben. „Ich habe früher Fußball gespielt und Leichtathletik gemacht und kann deshalb sehr schnell laufen“, erzählt er. Wer Marcel beim Training beobachtet, erkennt das schon beim Aufwärmen. Er ist immer vorn dabei und folgt exakt den Anweisungen des Trainers. „Auch springen kann ich gut, weil ich früher Weitsprung gemacht habe“, sagt er. Was er nach eigener Erkenntnis aber noch üben muss, ist, hochzuspringen und nicht so sehr in die Weite. Doch auch Reichweite ist wichtig. So hechtet er nach jedem Ball und fliegt draußen oft der Länge nach in den Sand – zumindest im Sommer. In den Wintermonaten wird in der Tunicahalle des USC Braunschweig trainiert. „Da trage ich immer Knieschützer, weil es sonst weh tut, wenn ich auf die Knie falle“, erklärt er. Deshalb spielt der lebenslustige junge Mann lieber im Sand, auch wenn er in der Halle sein Reaktionsvermögen besser ausspielen kann.

Gemeinsam mit seinem Trainer besucht er Schulen, um für seine Sportart zu werben und neue Talente für seine Trainingsgruppe zu gewinnen. „Beachvolleyball macht einfach Spaß!“ sagt er den Schüler*innen dann und freut sich darüber, dass nach dem Besuch in seiner ehemaligen Schule vielleicht fünf neue Spieler*innen dazukommen.

Heike Werner