Prävention sexualisierter Gewalt

Prävention von und Intervention von und bei sexualisierter Gewalt

Emotionalität und Körperlichkeit bei Bewegung, Spiel und Sport sind für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, aber auch für die Lebensgestaltung von erwachsenen Sportler*innen sehr wichtig und fördern den sozialen Zusammenhalt. Die im Sport entstehende Nähe, Bindung und das Vertrauen kann jedoch missbraucht werden und beinhalt die Gefahr sexueller Übergriffe gegenüber Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Gleichzeitig bietet der Sport jedoch auch die Chance, Grenzverletzungen, die im Sport geschehen, wahrzunehmen und Hilfe anzubieten. Eine Kultur der Aufmerksamkeit und des Hinschauens schafft ein Klima, in dem Menschen wirksam vor  sexualisierter Gewalt geschützt und potentielle Täter und Täterinnen abgeschreckt werden.

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) formuliert in seinem Papier „Prävention und Intervention gegen sexualisierte Gewalt“ vom 15.09.2020 die sexuelle Gewalt als ein gesamtgesellschaftliches Problem - folglich auch im Sport.

Sportverbände und Sportvereine sind aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen und für einen besseren Schutz gegen sexuelle Gewalt zu sorgen. Das erfordert von den Vereinen und Verbänden umfassende Maßnahmen zur Prävention, Intervention und Sanktion zu ergreifen, sowie diese regelmäßig zu überprüfen und weiter zu entwickeln. Der DBS und die DBSJ haben einen Handlungsleitfaden zur Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt entwickelt. Dieser gibt eine hervorragende Übersicht für Sportvereine und -verbände.

„Über sexualisierte Gewalt zu sprechen ist eine große Herausforderung, der wir uns alle stellen müssen – falsche Scham und Peinlichkeit müssen überwunden werden. Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt sollten deshalb zum Qualitätsstandard eines jeden Sportvereins werden. Wenn Eltern Schutzkonzepte einfordern und nach Präventionsmaßnahmen fragen, sollten Verantwortliche in den Vereinen das begrüßen und dies nicht als unzulässige Einmischung oder Skandalisierung sehen.“ ( Johannes-Wilhelm Rörig, Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, 2021).

Mit dem vorliegenden Arbeitspapier legt der Behinderten-Sportverband Niedersachsen Rahmenbedingungen und Bausteine, welche die Landesebene betreffen, zur Umsetzung von Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt fest. Es werden Maßnahmen beschrieben, die das Stufenmodell des Deutschen Olympischen Sportbundes berücksichtigen. Aufgrund der Dynamik und der andauernden Weiterbearbeitung des Themas, ist das Konzept fortwährend zu überprüfen, weiterzuentwickeln und zu überarbeiten.

Arbeitsgruppe PSG

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