01.07.2018
Runder Tisch Bildung/Inklusion am 29.06.2018, erfolgreicher Austausch von LSB, BSN und Sportfachverbänden
„Inklusion durch Bildung transportieren“ stellten Abteilungsleiterin Karin Bertram vom LandesSportBund Niedersachsen (LSB) und Vizepräsident Dr. Peter Wachtel vom Behinderten-Sportverband Niedersachsen auf einer Tagung mit den Sportfachverbänden als gemeinsames Ziel aller Beteiligten heraus. Ziel der Tagung war der Austausch über grundsätzliche Fragen der Umsetzung der Inklusion im Sport und mit dem Sport. Alle gemeinsamen Bemühungen sind derzeit darauf gerichtet, Verständnis dafür zu wecken, dass sich beim Sport ganz unterschiedliche Menschen begegnen und Menschen mit Behinderungen Teilhabe am Sport in den Vereinen in größerem Umfang als bisher zu ermöglichen ist.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig: Entscheidend für weitere Entwicklungen im langwierigen Prozess der Einführung der Inklusion auch im Bereich des Sports sind die Haltungen und Einstellungen der Beteiligten in den Vereinen und Verbänden. Ausgehend von diesem Ansatz sind die Gelingensbedingungen für Teilhabe und Teilnahme zu schaffen. „Die Betrachtung der förderlichen Bedingungen ist genauso wichtig, wie die Auseinandersetzung mit den hemmenden Faktoren“ stellte Karin Bertram beim intensiven Austausch über diese Aspekte heraus.
Der ‚Index für Inklusion im und durch Sport‘ (Deutscher Behindertensportverband) ist eine hervorragende Grundlage für die Vereine, ein Bewusstsein für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Sportleben zu schaffen. Vor allem bietet der Index eine Fülle von Hilfestellungen in allen Bereichen der Umsetzung. „Der Index ist ein hilfreicher Wegweiser zur Förderung der Vielfalt im organisierten Sport“ stellte Jutta Schlochtermeyer, Vizepräsidentin und Inklusionsbeauftragte im BSN in der Präsentation des Index zusammen mit Anke Günster (LSB) und Kai Schröder (BSN) heraus. Für die Sportvereine ist insbesondere der Fragenkatalog zur Überprüfung der Vereinssituation bedeutsam.
Die für die Vereine zuständigen Fachverbände überprüften selbst ihren gegenwärtigen Standort in der Frage der Inklusion. Die Selbsteinschätzungen ergaben insgesamt ein erfreuliches Bild: Alle Verbände haben sich auf den Weg und gute Fortschritte gemacht. Auf jeden Fall ist aber noch „Luft nach oben“. Die Sportfachverbände waren sich dabei in der Einschätzung einig, dass sie im Austausch mit ihren Vereinen wesentlich dazu beitragen können, die Partizipation von Menschen mit Behinderungen im Sport zu fördern und voranzubringen.
Mit dem gemeinsamen Aktionsplan „Inklusion im niedersächsischen Sport“ vom LSB und BSN aus dem Jahre 2013 war ein Maßnahmenkatalog verabredet worden. Dazu gehörte die Bildung eines Runden Tischs Bildung/Inklusion, um zunächst gemeinsame Fragen der Aus-, Fort- und Weiterbildung und der Lizenzierung zu erörtern. Der Runde Tisch tagt in einer kleinen Form als Steuerungskreis von LSB und BSN und in erweiterter Form als Plattform für den Austausch mit Sportfachverbänden und anderen Einrichtungen.
In der gemeinsamen Broschüre des LSB und des BSN „Der niedersächsische Weg“ (2018) sind das Grundverständnis und Anregungen zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen ausgewiesen. Die Broschüre kann bei den Verbänden angefordert oder von den Internetseiten heruntergeladen werden.
Dr. Peter Wachtel