04.02.2016

Gemeinsam stark - „Forum Artikel 30 UN-BRK/Inklusion in Kultur, Freizeit, Sport“ in Niedersachen auf den Weg gebracht.

LandesSportBund Nds. unterstützt Initiative!

„Die Umsetzung und Weiterentwicklung des Artikels 30 der UN-Behinderten­rechtskonvention (BRK) erfordert neue Formen der Zusammenarbeit zwi­schen den Verbänden, die den Sport behin­derter Menschen organisieren“, ist Karl Finke, Präsident des Behinderten-Sportverbandes Niedersachsen (BSN), über­zeugt. – Und holte mit diesem Ziel die Präsidentin von Special Olympics Deutschland, Landesverband Niedersachsen (SO Nds.), Andrea Liebich, und den Präsi­den­ten des Gehörlosen­-Sportver­ban­­des Niedersachsen, Peter Fiebiger, mit ins Boot.

„Wir wollen den ,klassischen‘ Bereichen Arbeit, Wohnen, Bil­dung unseren Ak­zent an die Seite stellen“, betont der BSN-Präsident. Von vornherein waren sich die Spitzen der drei Organisationen deshalb darin einig, auch an­dere Or­ganisationen in das „Forum Artikel 30“ mit einzubeziehen, die im Be­reich des Artikels 30 zukunftsträchtig aktiv sind. Und so fand nur wenige Monate nach der Konzeptphase das Gründungstreffen statt, bei dem neben den drei ini­tiie­renden niedersächsischen Sportverbänden bereits die Landesverbände von vier weiteren Or­ganisationen teilnahmen: der So­zi­al­ver­band Deutschland, der Blinden- und Seh­behin­derten­ver­band, der Bundesverband Selbsthilfe Kör­per­be­hin­derter, Landesverband Nds. (BSK) so­wie die Volks­hoch­schule Hannover mit ihrem Pro­gramm­bereich für In­klu­sion und Zielgruppenarbeit.

„Es herrschte bereits im Vorfeld ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen und Verbindlichkeit unter den Beteiligten, das nun durch die gemeinsame Ver­abschiedung einer Kooperations­ver­ein­barung mit Leben erfüllt wird“, so Karl Finke als Sprecher des „Forums Artikel 30“. „Wir sind für weitere Partner of­fen, die diesen Weg mit uns be­schreiten möchten – selbstverständlich unter Beibehaltung der jeweiligen Eigenständigkeit.“ Dabei wollen die Beteiligten ein Projekt mit bundesweitem Modellcharakter schaffen, das sich später auch in anderen Bundesländern widerspiegeln soll. Als zwingend sehen es die Ak­teu­re an, dass Men­schen mit Behinderung gemäß Artikel 3 und 4 der UN-BRK in bei allen Initiativen, Konzepten und Projekten direkt mitentscheiden.

Einig sind sich die Partner auch darin, dass sie Vernetzung statt Versäulung anstreben und dabei unter wechselseitiger fachlicher Unterstützung bzw. Er­gänzung umfassende gemeinsame Initiativen für ihr ehrgeiziges Vorha­ben ent­wickeln und umsetzen werden. Die inhaltliche Gesamtkoordination liegt beim BSN. Für die organisatorisch-tagesgeschäftliche Bewältigung der selbst­ge­­stellten Auf­gaben will das Bündnis eine Koordinierungsstelle einrichten und personell entsprechend ausstatten.

Unter der gemeinsamen Flagge des „Forums Artikel 30“ ist jeder Partner ge­hal­­­­ten, jährlich mindestens ein eigenes öffentlichkeitswirksames Projekt zu kon­zipieren und durchzu­füh­ren. Erste Gespräche mit der Stadt Hannover ha­ben bereits ergeben, dass das Bündnis den „Tag der In­klusion“ am 4. Juni 2016 gemeinschaftlich nutzen wird, um sein gesamtes Ak­ti­vitäten-Spektrum in dar­zustellen. Zudem kann sich Special Olympics Deutsch­land bei seinen diesjähri­gen National Games in Hannover, auf tatkräf­tige Unterstützung der Forums-Mitglieder freuen.

Zu stellvertretenden Sprechern wählten die sieben Vertreter der Gründungs­mitglieder Andrea Liebich (SO Nds.) und Hans-Werner Lange (Blin­den- und Sehbehindertenverband)

Bildunterschriften

Bild 1: Ulrike Ernst, Volkshochschule Hannover, Hans-Werner Lange (vorn), Peter Fiebiger, Gehörlosen-Sportver­band (oben), Karl Finke, Dirk Swinke (Sozialverband Deutschland), Andrea Liebich (SO Nds.) und Thomas Harms vom Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (v. l.)

Bild 2: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Zusätzlich: l. Hans-Hermann Gerlach (SD Nds.), o. l. Hannes Hellmann (BSN), o. r. Hermann Rühaak (BSK), Richard Kolbe (SO Nds.) und v. r. Milena Weber (LandesSportBund Nds.)