Stefan Lösler

Meine Geschichte

Sport habe ich schon immer mit großer Leidenschaft betrieben. Daher war der 6.6.2010 ein wesentlicher Einschnitt in meinem Leben. An diesem Tag wurde ich Opfer eines Verkehrsunfalls im Stadtgebiet von Graz in Österreich. Ich stand am offenen Kofferraum unseres Autos mit eingeschalteter Warnblinkanlage. Es war ein Uhr Nachts als plötzlich ein Fahrzeug ungebremst auf unser Auto auffuhr. Der Fahrer war stark alkoholisiert und hatte das Auto gar nicht gesehen. Mein linkes Bein wurde durch den Aufprall zwischen den Stoßstangen eingeklemmt und dabei komplett zertrümmert. Für mich bedeutete dies, dass mein Bein am Knie amputiert werden musste. Gleichzeitig begann damit im Grunde ein neues Leben, ich musste, was den Alltag und den Sport anging, ganz von vorn beginnen. Ich arbeite bei Bosch Engineering in Abstatt bei Heilbronn als Softwareentwickler.

Mein Sport

Ein Leben ohne Sport? Für mich undenkbar. So begann ich bereits während der Reha wieder mit sportlichen Aktivitäten. In kleinen Schritten fing ich mit Nordic-Walking und Schwimmen an. Doch bereits nach der Reha erweiterte ich das Spektrum. Dank verschiedener Prothesen kam zunächst das Radfahren hinzu. Schließlich wollte ich auch die größte Hürde nehmen und wieder mit dem Laufen beginnen. Das musste komplett neu erlernt werden. Nach und nach eignete ich mir wieder die Sportarten an, die schon vor dem Unfall meine Leidenschaft waren: Triathlon und Snowboardfahren. Als ich bei meinem ersten internationalen Paratriathlon in Kitzbühel 2012 Dritter wurde, stand für mich fest, dass Paratriathlon mein Sport ist. Durch den Erfolg angespornt, suchte ich mir erstmals seit dem Unfall wieder einen Verein und fand ein Zuhause beim TriStyria in Graz. Mit dieser Unterstützung konnte ich mein Training intensivieren und mit Rückschlägen besser umgehen. So gelang es mir 2013 Teil der Deutschen Paratriathlon Nationalmannschaft sowie 2014 B-Kader-Athlet des Deutschen Behindertensportverbandes zu werden. Seit 2016 bin ich Mitglied beim GC Nendorf und im Team BEB.

Meine Motivation

Ich war bei den Paralympics in Sotschi dabei. Das möchte ich alles gerne noch mal in Rio de Janeiro wiederholen, denn da wird zum ersten Mal Paratriathlon paralympisch sein.

Mein grösster Erfolg

Die Saison 2014 war für mich von Anfang bis Ende ein wahnsinniges Erlebnis und zudem extrem erfolgreich. Gleich im März ging es nach Sotschi. Als erster und einziger deutscher Snowboarder ging ich bei den Paralympics in dieser Disziplin an den Start. Das war für mich natürlich eine Riesenehre, für Deutschland ins Rennen zu gehen, gleichzeitig auch ein sehr bewegender Moment.

Mein Ziel für Rio

Die direkte Qualifikation für Rio habe ich leider sehr knapp verpasst. Dennoch besteht die Hoffnung, in Rio dabei zu sein, da, wie in anderen Sportarten auch, noch Wildcardplätze vergeben werden. Die Entscheidung fällt Anfang Juli. Mein großes Ziel ist es also weiterhin, in Rio am Start zu sein, wenn Paratriathlon das erste Mal paralympisch ist.

Platzierung

Triathlon

8. Platz