22.10.2017

Offenes nds. Landesschwimmfest

Wenn Behinderung zur Normalität wird

Am 22.10.2017 richtete der SSC Germania 08 zusammen mit dem Behinderten-Sportverband Niedersachsen (BSN) das Offene Landesschwimmfest für Menschen mit und ohne Behinderung im Sportbad Heidberg aus. Gut besetzt mit über 20 Vereinen auch aus den benachbarten Bundesländern verlief der Wettkampf mit einer Selbstverständlichkeit, die bemerkenswert ist. Mit Leichtigkeit, ohne Klagen oder dass man die besonderen Mühen erkennen konnte, wurden die Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung in das Wettkampfgeschehen integriert. Dieses war insbesondere durch den engagierten Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer möglich.

Für die Leistungssportler/innen ging es bei dieser Veranstaltung um das Erreichen der Qualifikationsnormen für die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften, die Mitte November in Remscheid stattfinden. Insgesamt konnten sich bei dieser letzten Veranstaltung vor der Deadline für die Qualifikation 35 Aktive teils über mehrere Strecken qualifizieren.

Bei den Damen ist Riekje Heuter von der SG Osnabrück hervorzuheben. Die 16jährige nds. Landeskaderschwimmerin startete insgesamt acht Mal und stellte ihre guten Leistungen schon jetzt unter Beweis. Die beste Leistung erreichte sie über 50m Brust in 0:41.98 – knapp unter ihrem eigenen deutschen Rekord in der Startklasse S9, in der sie aufgrund ihres fehlenden Unterarms startet.  Bei den Herren teilten sich Pascal Rensch (Magdeburg), Bastian Flörke (Northeim) sowie Alexander Riekes (Leipzig) die ersten Plätze in der offenen Wertung auf.

Erstaunlich auch die Anstrengungen und der Ehrgeiz aller Aktiven, relative Bestzeiten zu erzielen. Insbesondere bat die Veranstaltung auch Breitensportlern/innen sowie Jedermannschwimmern/innen (ohne Vereinszugehörigkeit) die Möglichkeit, sich zu messen. Vielleicht gab es hier schon die Leistungssportler/innen von morgen zu sehen.

Insgesamt bot die Veranstaltung für alle Aktiven, Zuschauern, Betreuern/innen, Eltern, Kampfrichtern und Helfern/innen ein gutes Beispiel einer inklusiven Sportkultur, die besonders  für Menschen mit Behinderung durch die Erfahrung selbstverständlicher Teilhabe wichtiger Bestandteil individueller Selbsterfahrung und -stärkung in der Gemeinschaft ist.

Ein besonderer Dank geht dabei an den Ausrichter, SSC Germania Braunschweig, dem Bezirksschwimmverband Braunschweig, hier insbesondere an die Kampfrichterobfrau Sina Zeller für die Zusammenstellung des Kampfgerichts, an Karl-Heinz Mull, dem Vizepräsidenten Breitensport des BSN für sein Durchhaltevermögen und die Durchführung der Siegerehrungen sowie allen Helfen und Kampfrichtern, ohne die diese Veranstaltung nicht möglich wäre.

 

Wolfgang Redig und Ingmar Hahn