25.04.2016

Deutsche Meisterschaften Tischtennis: Johannes Urban wird Deutscher Meister

Siege im Einzel und Doppel

Nachdem Johannes Urban (TSV Salzgitter Thiede) in diesem Jahr schon den Titel des Deutschen Jugendmeisters gewinnen konnte, sollte Platz 1 nun auch bei den Senioren her. In diesem Jahr war es altersbedingt die letzte Möglichkeit, in ein und demselben Jahr Deutscher Jugend- und Herrenmeister zu werden.

Wie immer gab es drei zu spielende Konkurrenzen: Offene Klasse, Doppel (in der jeweiligen Wettkampfklasse) und Einzel (in der jeweiligen Wettkampfklasse).

Begonnen wurde am ersten Wettkampftag mit der Offenen Klasse. In dieser direkt im K.O.-System mit den Spielern aller Klassen ausgetragenen Konkurrenz konnte Urban nach einem Freilos in der zweiten Runde Jonathan Böhmker (Lübzer Sportverein e.V.), mit dem er bei den Jugendmeisterschaften zusammen Doppel gespielt hatte, mit 3:0 besiegen. Danach in Runde 3 ereilte ihn jedoch das Aus gegen Benjamin Höll (TTF Dannstadt). Nachdem er ein 9:6 im ersten Satz noch aus der Hand gab, verlor er auch die Kontrolle über das Spiel. Urban: „So musste ich ihm letztlich zum verdienten 3:0-Erfolg gratulieren. Das bereitete mir insofern etwas Sorgen, da dieser ebenfalls in Wettkampfklasse 8 spielt und ich somit deutlich spürte, wie schwer es werden würde, im Einzel meiner WK weit zu kommen.“

Die Doppelkonkurrenz fand ebenfalls noch am ersten Wettkampftag statt. Nachdem Urban und sein Stammdoppelpartner Joshua Wagner (BSG St. Ingbert) im vergangenen Jahr erstmals den Titel gewinnen konnten, waren sie nun an Position 1 gesetzt und wurden dieser in der Dreiergruppe auch gerecht. Nach einem Freilos im Viertelfinale trafen sie im Halbfinale auf die starken Baden-Württemberger Moritz Blumenstock und Johannes Lehrer, denen Urban bei den Jugendmeisterschaften im Doppel noch unterlegen waren. An der Seite von Joshua Wagner gelang Urban die Revanche, sodass sie nach dem 3:0 im Finale standen. Dort warteten Michael Beck (Lebenshilfe Bad Dürkheim) und Benjamin Höll (TTF Dannstadt), gegen die sie schon in der Gruppenphase nur knapp gewinnen konnten. Diese spielten erneut äußerten clever und gingen verdient mit 2:0 in Führung. „Unser Siegeswille war dadurch aber noch nicht gebrochen. Nach engen Sätzen und dem Satzausgleich zitterten wir uns im fünften Satz mit 12:10 zur Titelverteidigung.“

Am zweiten Wettkampftag begannen dann die Einzelkonkurrenzen in den Wettkampfklassen. In der WK 8 gingen 25 Spieler an den Start. Neben zwei klaren Erfolgen gegen die Hessen Elias Monden und Klaus Kehl musste Urban erneut gegen den im Regelsport in der Pfalzliga aufschlagenden Benjamin Höll antreten. „Ich hatte versucht, die richtigen Lehren aus der vorherigen Niederlage zu ziehen und war sehr froh, dass ich auch dadurch diesmal mit 3:1 die Oberhand behielt. Ich denke, das war ein, wenn nicht der Knackpunkt im Turnier für mich - sowohl für mein Selbstvertrauen, als auch, dass ich dadurch vor allem Joshua Wagner bis zum Finale aus dem Weg gehen konnte. Durch den Gruppensieg erhielt ich zudem im Achtelfinale ein Freilos.“

Urban gewann das Viertelfinale 3:0 und das Halbfinale mit 3:1. Zum dritten Mal hintereinander kam es im Finale also zum Aufeinandertreffen der Doppelpartner Urban/Wagner. 2014 gewann Urban, im letzten Jahr Wagner.

Nach Rückschlagschwierigkeiten im ersten Satz musste Urban diesen mit 13:11 abgeben. „Da ich diese im zweiten Satz besser in den Griff bekam und meine vorher zurechtgelegte taktische Ausrichtung immer besser aufging, kam ich immer besser ins Spiel. Nach 8:4-Führung sah ich mich beim Stande von 8:8 jedoch gezwungen, ein Time Out zu nehmen, um diesen wichtigen zweiten Satz zu gewinnen. Das zahlte sich aus: 12:10 für mich. Das brachte mir das Selbstvertrauen, das mich den dritten Satz übertrug.“ Auch im vierten Satz war Urban nicht mehr zu halten. Nach dem deutlichen 11:4 und somit insgesamt 3:1 konnte Urban seinen zweiten deutschen Meistertitel im Einzel bei den Herren feiern.

Ein glücklicher Urban: „Über diese zwei Titel freue ich mich sehr! Auch dass Joshua und ich nun schon zum dritten Mal hintereinander beide in das Finale der stark besetzten WK 8 einzogen, macht mich ein bisschen stolz und zudem zuversichtlich, dass wir uns mittel- und langfristig auch international etablieren können.“

Ende Juni haben sie beim Weltranglistenturnier in Cluj (Rumänien) nach einigen Monaten Pause auf dem internationalen Parkett erstmals wieder Gelegenheit dazu.

Die Siegerehrung führten Til Schweiger, der im Austragungsort Heuchelheim sein Abitur absolvierte, und der ehemalige serbische Fußballspieler und -Trainer Dragoslav Stepanović, der auch bei mehreren deutschen Teams aktiv war, durch.